Blue-Ray Cover: Fahrenheit 451

Sind Bücher gefährlich? Haben Bücher Macht? Oder verwirrt der Inhalt die Bevölkerung? Was für uns wie rhetorische Fragen klingt, mag zu anderen Zeiten oder in anderen Wertsystemen tatsächlich Grundlage für Entscheidungen sein.

Inhalt

Im vergangenen Jahr habe ich das Buch Fahrenheit 451 von Ray Bradbury gelesen und bewertet. In diesem Artikel gebe ich eine ausführliche Inhaltsangabe. Das Werk gehört zu den Klassikern der dystopischen Romane, im Lehrplan (Englisch-Unterricht in der gymnasialen Oberstufe) steht es neben „1984“ und „brave new world“ als mögliche Literaturauswahl.

Film

Die filmische Umsetzung ist nah an der Romanvorlage. Veröffentlicht wurde der Film im Jahr 1966, dementsprechend alt sind auch die Vorstellungen über „die Zukunft“. Die Schauspieler entsprechen in Kleidung, Frisur und Sprache dem Stand der Drehzeit. Uniformen und Fahrzeuge sind aus damaliger Sicht modern, heute kann ich eher darüber schmunzeln. Erschreckend nah an unserer heutigen Realität ist die Darstellung der „Bildwände“, die in Form und Funktion aktuellen Flachbildfernsehern ähneln.

Szenenfolge und Schnitt sind nachvollziehbar und fördern das Verständnis der Handlung. Die Treffen der Ehefrauen stehen für die Oberflächlichkeit der Gesellschaft insgesamt. Die Gespräche der Feuerwehrleute zeigen, wie weit das Gedankengut der Zensur in den Köpfen der Bürger verankert ist. Interessant ist in dem Zusammenhang auch, dass Elektronik außerhalb der Fernseher im Film keine Rolle spielt. Dies entspricht ebenfalls dem Roman, der 1953 veröffentlicht wurde.

Aus heutiger Sicht mutet der Film altmodisch an, hat aber nichts von seiner politischen und gesellschaftlichen Brisanz verloren.

Bewertung

Politische Zensur spielt Gott sei Dank in unserem Land keine Rolle. Dagegen stelle ich fest, dass Reality-TV und soziale Medien die aktive Meinungsbildung bremsen oder steuern. In anderen politischen Systemen findet aber tatsächlich Zensur von Presse und Medien statt, das Thema des Films ist unvermindert relevant.

Die Handlung im Film ist nah am Originalwerk, er kann auch das Verständnis des Buches für den Schulunterricht fördern. Die Darstellung der Charaktereigenschaften verschiedener Figuren ist gut gelungen und deckt sich mit meinem Eindruck aus dem Roman. Die 50 Jahre alten Vorstellungen der Zukunft sind amüsant, aber keineswegs lächerlich. Die Schauspieler konnten mich überzeugen. Unter Berücksichtigung des Alters vergebe ich die volle Punktzahl.

Fazit

Der Film „Fahrenheit 451“ des französischen Regisseurs François Truffaut ist eine treffgenaue Umsetzung der Romanvorlage von Ray Bradbury. Die „Feuerwehr“ übt die Zensur aus, indem sie Bücher verbrennt. Die Dystopie über Informations- und Meinungsfreiheit ist zeitlos relevant. Absolut sehenswert.

Bewertung: 5 Sterne
TitelFarenheit 451
MediumBlue-Ray Disc
Dauer112 Minuten
Format
16:9
Sprache
Deutsch, Englisch
Altersfreigabeab 12 Jahren
Veröffentlichung
1966
Regie François Truffaut
SchauspielerOskar Werner
Julie Christie

Ein Kommentar zu “Fahrenheit 451 – der Film

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