DVD-Cover: Gott ist nicht tot

Die Abwandlung der Aussage „Es gibt keinen Gott“ kennzeichnet den Standpunkt der Atheisten: Gott ist als eine erdachte Figur zu betrachten, die dem Zusammenhalt einer Gemeinschaft oder dem Machterhalt der herrschenden Klasse dient. Dieses Motto wird zum Titel des Films „Gott ist (nicht) tot“, veröffentlicht 2014 in den USA.

Inhalt

Josh beginnt sein Jura-Studium und schreibt sich für das Wahlfach Philosophie ein. Er wählt ausgerechnet den Kurs bei Professor Radisson, der überzeugter Atheist ist und davon ausgeht, dass seine Studenten diese Ansicht teilen. Josh bekennt sich zum christlichen Glauben und weigert sich, die Aussage „Gott ist tot“ zu unterschreiben. Der Dozent fordert ihn zu einer Art Duell heraus, diese Überzeugung zu verteidigen.

Josh nimmt an und argumentiert nicht direkt gegen die Auffassung seines Hochschullehrers. Vielmehr zeigt er die Möglichkeit auf, dass es weitere Interpretationen aus Wissenschaft und Philosophie gibt. Innerhalb von einigen Wochen schließt Josh seine Argumentation mit der Aussage „Gott ist NICHT tot“.

Im Film werden mehrere parallele Handlungen dargestellt, in denen Menschen ihren Glauben, ihren Unglauben oder ihre Ignoranz ausleben. Josh nimmt in Kauf, dass seine Beziehung in die Brüche geht, weil er dem Glauben treu ist. Andere Charaktere riskieren ihre Familien und Beziehungen auf der Suche nach der richtigen Religion.

Bewertung

Der Film war wirtschaftlich erfolgreich, das ist jedoch kein Beweis für Qualität. Die Charaktere sind stark überzeichnet und polarisiert. Klischees über Personengruppen werden in die Extreme geführt. Die Handlungsstränge führen nicht zu einem gemeinsamen Ende hin, es fehlt ein klarer roter Faden. Auch die Diskussionsführung der Protagonisten ist platt und teilweise unglaubwürdig.

In christlichen Kreisen wurde der Film überwiegend positiv bewertet, bei allgemeinen Kino-Bewertungen ist er extrem schlecht abgeschnitten. Meiner Meinung nach leider zu Recht. Während die Befürworter annehmen, mit dem Film könne man Zweifler überzeugen, tendiere ich zum Gegenteil. Der Hauptdarsteller versucht, Philosophen mit philosophischen Argumenten zu überreden. Dabei hat der christliche Glaube nicht den Anspruch eine Wissenschaft oder Philosophie zu sein. Dass der Schöpfer ein Gott der Beziehung und der Liebe ist, spielt bei der Verhandlung eine untergeordnete Rolle.

Ich kann den Film aus diesen Gründen nicht empfehlen und würde ihn auch nicht unkommentiert einem suchenden Menschen weitergeben. Wäre da nicht noch eine private Ebene, wäre der Film für mich glatt durchgefallen.

Persönliches

Auch wenn ich den Inhalt als intellektuelle Zumutung empfunden habe, hat er mich doch gepackt. Eine der Kernaussagen ist die Zusage von Jesus, dass er die Menschen bei Gott in Schutz nimmt, die sich in schwierigen Situationen zu ihm bekennen. Das hat mich an meinen Konfirmationsspruch erinnert:

Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die glauben.

Die Bibel, Römer 1 Vers 16

Die Entscheidungsfrage, die der Film in mir wachgerüttelt hat, ist nicht: Wie überzeuge ich einen Atheisten? Vielmehr hat mich die Bereitschaft einiger Figuren berührt, wertvolle Beziehungen aufzugeben, um am eigenen Glauben festzuhalten. Meine Masterfrage lautet also: Wie viel ist mir mein persönliches Verhältnis zu Gott wert?

Für diesen Impuls – ausschließlich für diesen – erhält der Film in meiner subjektiven Bewertung doch noch Punkte. Er hat mich an einer unerwarteten Stelle emotional berührt. Daher empfehle ich den Film an Christen, deren Glauben monoton geworden ist.

Fazit

Der Film „Gott ist nicht tot“ des Regisseurs Harold Cronk kann weder schauspielerisch noch in der Erzählung überzeugen. Die versuchte logische Verteidigung des christlichen Glaubens konnte mich nicht überzeugen. Lediglich die Frage nach meiner persönlichen Bereitschaft zur Hingabe hat mich zum Nachdenken gebracht. Der Film hat sein Thema verfehlt und ist doch nicht komplett wertlos.

Bewertung: 2 Sterne
TitelGott ist (nicht) tot
MediumBlue-Ray Disc
Dauer113 Minuten
Format
16:9
Sprache
Deutsch, Englisch
Altersfreigabeab 12 Jahren
Veröffentlichung
2014
RegieHarold Cronk
SchauspielerKevin Sorbo
Shane Harper
David A. R. White
Hadeel Sittu
Paul Kwo

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