Einer der „berühmtesten“ christlichen Musiker des letzten Jahrhunderts ist er, obwohl er diesen Ruhm gar nicht wollte. Auch heute noch hört man in den USA und weit darüber hinaus seine eingängigen Songs. Doch berühmt wurde er auch durch seinen tragischen Tod. Im Alter von nur 28 Jahren kommt er gemeinsam mit zwei seiner Kinder bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.
Inhalt
Melody Green, die Witwe des verunglückten Musikers und Evangelisten, hat dessen Lebensbild, seine spirituelle Suche und seine geistliche Entwicklung porträtiert.
In jungen Jahren schon ist Keith ein begnadeter Musiker. In beinahe jeder Hinsicht fällt er aus der Rolle, führt ein selbstbestimmtes, aber unstetes Leben. Und früh schon ist er auf der Suche nach spiritueller Erfüllung.
Diese sucht er zunächst in Drogen und in jeder Form der Religion, die für ihn erreichbar ist. Doch schon früh ahnt er, dass die Erfüllung seiner Sehnsucht mit der Person Jesus Christus zu tun hat. Er hält sich immer öfter in christlichen Kreisen auf und bekennt sich schließlich öffentlich zu Jesus. Doch aus eigenem Empfinden ist er damit noch nicht am Ziel angekommen.
Er stellt schnell fest, dass sein Leben sich immer noch um sich selbst dreht und so sucht er weiter, bis er durch reife geistliche Persönlichkeiten erkennt, dass er Jesus in den Mittelpunkt seines Lebens stellen muss. Wieder bekennt er sich öffentlich zu seiner „Bekehrung“ – zum zweiten Mal. Doch diesmal ist es ihm ernst. Keith wird zum Kämpfer für eine tiefgehende Beziehung der Gläubigen zu ihrem Heiland.
Er kämpft gegen die lauen und abgestumpften Christen, die jeden Sonntag in die Kirche gehen und im Alltag doch so leben, dass man kaum einen Unterschied feststellen kann. Er fordert von sich selbst bedingungslosen Einsatz für Jesus, er will sich bis zum letzten für seinen Glauben aufopfern. Da er dasselbe auch von seinen Zuhörern erwartet, eckt er schnell an. Das geistliche Establishment möchte ihm von da an vorschreiben, wie und mit welchem Inhalt er predigen darf. Doch Keith wäre nicht Keith, wenn er das so einfach hinnehmen würde. Er organisiert seine Veranstaltungen zunehmend ohne die Kirchen vor Ort und bleibt seiner Linie treu.
Gemeinsam mit seiner Frau hat er ein großes Herz für gescheiterte Existenzen und praktiziert Gastfreundschaft als ein zentrales Element des christlichen Lebens. So wohnen immer mehr Menschen mit seelischen Problemen oder vom Rande der Gesellschaft in seinem Haus oder dem nahen Umfeld. Er zieht schließlich mit seiner Frau und vielen seiner Sorgenkinder auf das Land.
Durch andere geistliche Vorbilder geprägt, wird sein Glaube und seine Forderungen dann milder, er bittet Menschen um Vergebung, die er verletzt hat und akzeptiert, wenn andere Gläubige unterschiedliche Wege wählen. Nur sich selbst gegenüber bleibt er eisern.
All diese Schritte in seinem Leben begleitet ihn die Musik. In seinem Vermächtnis befinden sich Lieder, die seinen geistlichen Werdegang nachzeichnen und die zeitlos den Menschen in ähnlichen Situationen bis heute eine Stütze sein können.
Bewertung
Melody Green beschreibt das Leben ihres Ehemanns natürlich aus nächster Nähe, verschweigt dabei nicht, wo sie nicht mit ihm einer Meinung ist und wie er auch ihr Leben beeinflusst und zum positiven verändert.
Seine Botschaft ist klar:
„Diese Generation von Gläubigen ist verantwortlich für diese Generation von Seelen“.
Keith Green
Kein Christ hat das Recht, ein bequemes Leben zu führen, solange in seinem Umfeld noch Menschen leben, die die rettende Botschaft von Jesus noch nicht kennen, die noch nicht ins Buch des Lebens eingetragen sind. Hätte er nicht selbst nach dieser Maxime gelebt, wäre es graue und verbitterte Theorie geblieben.
Doch da er sich selbst gegenüber „kompromisslos“ geblieben ist und gezeigt hat, dass solch ein Leben funktioniert, kann er mir und anderen Christen bis heute ein Vorbild sein. Immer wieder ertappe ich mich dabei, wie ich Ausrede um Ausrede finde, um nicht den gleichen Weg gehen zu „müssen“, doch auch diese sind ihm nicht unbekannt, so dass er sie in seinen Songs offen entlarvt.
„Jeden Sonntag in die Kirche zu gehen, macht dich genausowenig zu einem Christen, wie jeden Sonntag zu McDonalds zu gehen dich zu einem Hamburger macht“.
Keith Green
Er weiß dabei genau, dass alles, was er in seinem Glauben in Anspruch nimmt, reine Gnade ist. Bei Jesus kann man sich sein Heil nicht verdienen, Jesus hat alles bezahlt. Doch aus Dank und Liebe zu Jesus kann ich nicht ignorieren, dass die Predigten von Jesus voll von Aufträgen sind. Jesus fordert zum Handeln auf, er fordert zur Nächstenliebe und zur Selbstlosigkeit auf. Das schreibt und singt Keith Green allen Gläubigen in ihr Gebetsbuch.
Fazit
Die schonungslos offene Darstellung des Lebens und Sterbens von Keith Green durch seine Witwe Melody ist ein Buch, das für engagierte Christen meiner Meinung nach zur Pflichtlektüre gehört. Gerade weil es nicht stur fordert, sondern die Entwicklung dieses Menschen ehrlich darstellt, kann sein Leben für mich zum Vorbild werden. Von mir erhält dieses Buch die volle Punktzahl – und hinterlässt mich mit dem Gefühl, dass ich noch lange nicht am Ziel bin. Unbedingt lesenswert!