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Die ToDo Liste wächst, sie passt schon nicht mehr auf eine DIN-A4 Seite oder auf dem Smartphone muss man scrollen. Darauf stehen große wie kleine Aufgaben, doch welche davon gehören wirklich dorthin?

Quelle

So oder ähnlich habe ich die Aussage in verschiedenen Quellen gelesen und gehört, u.a. in „Die 4-Stunden-Woche“ von Timothy Ferriss.

Was bedeutet das für mich?

Die berüchtigte ToDo-Liste enthält viele Aufgaben, die unterschiedlich aufwändig sind. Manche sind so groß, dass ich sie ewig vor mir herschiebe, andere dagegen so klein, dass es sich gar nicht lohnt, damit zu beginnen. Wieder einmal stehe ich mir selbst im Weg. Doch eigentlich ist es ganz einfach. Das Notieren einer Aufgabe dauert 10-30 Sekunden. Bei jeder Kontrolle der Liste dauert es weitere 10 Sekunden, mir die Aufgabe wieder bewusst zu machen und eine Entscheidung zu treffen, ob sie jetzt fällig ist. Schnell kommen da über die Laufzeit einer Liste für jede Aufgabe 3-5 Minuten zusammen.

Das hätte auch schneller gehen können. Statt „den Müll runtertragen“ auf die Liste zu schreiben, kann ich auch gleich den Müll runtertragen. Dann ist es erledigt und ich brauche diese simple Tätigkeit nicht zu verwalten. Statt eine lange Mail für eine dämliche Aufgabe zu schreiben, kann ich auch kurz zum Telefonhörer greifen und möglicherweise sofort eine Lösung herbeiführen. Ich arbeite daran, das immer öfter in die Praxis umzusetzen.

Verfolgtes Ziel

Mit dieser Regel möchte ich mein Leben vereinfachen. Außerdem möchte ich damit meinen Charakter stärken.

Passt das zu meinem christlichen Glauben?

Es widerspricht nicht meinem Glauben, aber ich könnte jetzt spontan keine Stelle benennen, die aus biblischer Sicht dafür sprechen würde.

Für mich oder für andere?

Diese Regel ist für mich.

Persönliches

Je nach Autor sind die Grenzen für simple Aufgaben bei 2-5 Minuten festgelegt. Es ist schlüssig, warum es sich nicht lohnt, doch Aufschieben scheint so einfach. Viel intelligenter ist es, die Zeit zu nutzen, anstatt sie zu verwalten. Doch dazu gehört vor allem Disziplin. Ich muss mich dazu durchringen, meinen bequemen Sitzplatz zu verlassen und die Aufgabe zu erledigen. Mitunter gibt es auch gute Ausreden, z.B. die Kälte, das schlechte Wetter, oder die Idee, man könne doch ähnliche Aufgaben bündeln.

In der Praxis zeigt sich, dass die Regel aber hält, was sie verspricht. Trotzdem mache ich gelegentlich eine Ausnahme davon: Wenn ich mir eine schnelle ToDo-Liste für den aktuellen Tag auf einen Zettel kritzle, dann schreibe ich solche Dinge mit auf. Denn es befriedigt mich, eine Aufgabe abzuhaken oder auszustreichen, wenn ich sie erledigt habe.

Über Sinn und Unsinn von ToDo-Listen könnte man ganze Bücher schreiben. Ich will hier nur kurz meine Erfahrung wiedergeben: Ich verwende ToDo-Listen für kurzfristig fällige Aufgaben.

Wenn der Aufwand zu unterschiedlich ist, bleiben erfahrungsgemäß die großen Aufgaben liegen. Das liegt in meiner Natur. Daher breche ich große Aufgaben gerne in Teile herunter: Statt „Steuererklärung machen“ schreibe ich lieber „Versicherungsbelege kopieren“, „Rechnungen für Fachliteratur zusammentragen“, „Daten in Steuersoftware eintippen“. Dann habe ich mehrere kleine Teilschritte, die ich einzeln ausstreichen kann und bleibe motiviert zum Weitermachen.

Ich behaupte nicht, dass ich besonders gut darin bin, diese Regel zu verfolgen, aber genau dafür habe ich sie mir ja aufgeschrieben. Täglich will ich mich verbessern. Das kann ich nur, wenn ich mir Ziele setze, an denen ich mich messen kann. In diesem Sinne: Aufgabe „Blogeintrag für 23.2. fertigstellen“ erledigt.


Dieser Beitrag ist Teil meiner Reihe über meine eigenen Lebensregeln.

Bildnachweis: „5 vor 12“ Fotograf: Gerd Altmann, Freiburg. Freigegeben unter Pixabay Licence.

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