Lieber Christian,
jetzt ist es soweit, du hast dein erstes Buch geschrieben und ich habe es gelesen. Und wie alle Bücher, die ich lese, bewerte ich auch dieses. Doch halt! Wegen unserer lange gemeinsam verlaufenen Lebensgeschichte kann mein Urteil doch gar nicht neutral sein. Muss es auch nicht – ich stehe dazu!
Inhalt
In angenehm lockerem Erzählstil präsentierst du dein Thema: Den Lobpreis in der christlichen Gemeinde. Du beschreibst deinen persönlichen Lebens- und Glaubensweg und nennst dabei Personen und Situationen konkret beim Namen. Das verleiht deiner Schilderung authentische Nähe, auch für diejenigen, die dich noch nicht kennen. Ich habe mitbekommen, wie du dich nach dem Wirken des Heiligen Geistes in deinem Leben ausgestreckt hast – und wie du reich beschenkt worden bist.
Du hast dich von vielen Menschen inspirieren und lenken lassen. Dabei hast du aber jederzeit deinen eigenen Kopf bewahrt und hast in guter pietistischer Tradition alle Lehre auf den Prüfstand der Bibel gelegt. Du erklärst gut die Grundlagen christlicher Anbetung, wie du sie verstanden hast, darauf baust du den praktischen Teil deines Werkes auf.
Ein Lobpreisleiter schaut von sich weg hin auf den dreieinigen Gott, dem seine Anbetung gilt. Schon dafür gibst du praktische Anleitung. Er lässt sich selbst von Gott beschenken, um dann die Gemeinde mit in die Gegenwart Gottes zu nehmen. Du erklärst jeden Schritt sehr praxisnah und nachvollziehbar. Auch gibst du gute Beispiele für die Planung und den Ablauf eines Worship-Abends und verknüpfst diese mit deinen theoretischen Vorüberlegungen. Zuletzt gibst du deinen Lesern noch jede Menge praktische Hilfsmittel an die Hand, damit sie selbst gesegnete Anbetungsleiter werden können.
Bewertung
Wenn wir auf unseren geistlichen Ursprung zurückblicken, bist du heute unverdient reich gesegnet, auf eine Weise, die genau zu dir passt. Du bist ein Unikat und hast dich mit deinen Gaben und Fähigkeiten in den Dienst Gottes stellen lassen. Du bist ein Künstler mit Leib und Seele, du hast deine Ecken und Kanten – und das ist gut so. Auf deinem Weg auf der Suche nach guten Vorbildern bist du selbst ein gutes Vorbild geworden. So dürfen heute unzählige Leser dieses Buches von Gottes Reden durch dich profitieren.
Eigentlich bin ich ja nicht deine Zielgruppe, denn ich bin kein Worshipleiter, und habe es auch nicht vor einer zu werden (soweit ich das zu entscheiden habe). Doch schon der strukturierte Aufbau deiner Einführung, der immer sichtbare rote Faden durch dein Buch, die Praxisrelevanz und die angenehme Sprache haben mich gefesselt.
Als du im sechsten Kapitel in reicher Bildsprache die Anbetung mit dem Aufbau der Stiftshütte verglichen hast, musste ich an das Buch des amerikanischen Lobpreisleiters denken, das du auch mir zum Lesen empfohlen hast. Mit solchen bildhaften Vergleichen kann ich leider nicht viel anfangen und ich war nahe dran, dein Buch enttäuscht beiseitezulegen, doch du kennst mich und hast deine Antwort schon in dein Buch gedruckt:
All das in diesem Kapitel Beschriebene hat sehr starken Symbolcharakter. Wenn dir das zu viele Bilder und Deutungen sind, lass dich nicht entmutigen.
Christian Weiß, S. 67
An manchen Stellen bin ich auch über deine Sprache gestolpert. Du verwendest Wörter, die nicht zum klassisch evangelischen Vokabular gehören. Ich musste mir erst einmal darüber klar werden, was denn „proklamieren“ bedeutet, und was eine „Salbung“ ist. Doch auch auf diesen Einwand hast du bereits eine mutmachende Anmerkung für mich:
Es ist gut, Lieder in einer uns vertrauten Ausdrucksweise zu singen, und doch brauchen wir hin und wieder ungewohntes Vokabular, damit wir nicht nur Worthülsen singen.
Christian Weiß, S. 116
You got me! Das gilt dann wohl auch für das geschriebene Wort. Durch die Verwendung der Begriffe habe ich mich mehr mit dem Inhalt auseinandergesetzt, als wenn du den Sachverhalt mit bekannten Begriffen umschrieben hättest. Danke dafür! In diesem Sinne stelle ich fest, dass dein Buch wirklich für ein weites Publikum geeignet ist. Du verstehst es, mich zu ermutigen. Das gilt hoffentlich auch für alle anderen Leser.
Persönliches
Ich bin dankbar, dass ich große Teile dieses Weges mit dir teilen konnte und noch lange kann, so Gott will. Du weißt, dass ich nicht in allen Dingen deiner Meinung bin, du weißt, dass wir so komplett unterschiedliche Charaktere sind, dass es in manchen Themen gar keinen gemeinsamen Weg für uns geben kann. Wenn es stimmt, dass Gott jeden Menschen als Unikat geschaffen hat und ihn ganz individuell durch das Leben begleitet, dann ist es nur richtig, dass wir nicht in allen Lebensbereichen dem gleichen Pfad folgen.
Auch das hast du in deinem Buch bereits vorweggenommen, als du von den tanzenden Musikern berichtet hast:
Ich selbst verspürte diesen Drang nicht, es war aber trotzdem sehr schön zu sehen, wie ehrlich und offen die Band mit allem, was sie hatte, Gott loben konnte.
Christian Weiß, S. 129
Genau das trifft es. Ich will anderen Christen ihre Form des Glaubens und der Anbetung lassen. Ich will weder neidisch sein noch wie ein Oberlehrer rüberkommen. Genauso vielfältig, wie Gott ist, dürfen auch seine Kinder sich zu ihm verhalten. Authentisch sein geht vor.
Jetzt habe ich dich aber über den grünen Klee gelobt. Das wollte ich gar nicht. Diese Rezension ist tendenziös, einseitig und von persönlicher Empathie geprägt. Aber genau das trifft den Nagel auf den Kopf. Du hast jede Anerkennung für dein Erstlingswerk verdient, ich bin dankbar, dein Freund zu sein. Und weil ich dich ganz gut kenne, bin ich mir sicher, dass wir jetzt gemeinsam von uns wegschauen und Gott alle Ehre geben. Wie schon der alte Johann Sebastian Bach das getan hat, widmen wir unser Werk allein Gott: Soli Deo Gloria.
Gott segne dich!
Dein Johannes
Für das Protokoll („Fazit“)
In seinem Buch „Ich worshippe jetzt!“ gibt Christian Weiß eine Einführung in die Anbetung Gottes. Seine Zielgruppe sind Lobpreis-Musiker in christlichen Gemeinden. Sie können von ihm lernen, wie sie selbst eine gute Haltung einnehmen, um die Gemeinde im Lob anzuleiten. Das Buch ist äußerst praxisnah und mit vielen Beispielen und Arbeitshilfen angereichert. Eine absolute Empfehlung!
Lieber Joe, das geht runter wie Öl, „Salböl“, wenn ein alter Freund, der mich außerordentlich gut kennt, so schreibt. Du hast, wie immer, die Essenz genau herausgelesen und weise für dich reflektiert. Danke, dass du in der Lage bist, als selbst geistlich gereifte Persönlichkeit, mir diese Luft zu lassen, ich selbst zu sein und Gott zu mir persönlich reden zu lassen. Im Gegenzug hast du mich auch oft gesegnet, im richtigen Moment wieder auf den Boden geholt und stets intelligent reflektiert. Danke, dass du mich im Worshipnetzwerk so unterstützt- ich freue mich auf viele gemeinsame Erkebnisse, Christian