33 n.Chr. – Pontius Pilatus lässt den jüdischen Wanderprediger Jeshua hinrichten, weil das religiöse Establishment diesen für schuldig hält. Aus christlicher Sicht ist die Begebenheit bekannt, aber der Film „Auferstanden“ wählt die Perspektive des römischen Tribuns Clavius.
Eine alltägliche Situation am Rande des besetzten Jerusalems: Drei Verurteilte werden hingerichtet, sie müssen am Kreuz sterben, gut sichtbar für die Öffentlichkeit. Einer von ihnen ist Jesus, der zuvor dem jüdischen hohen Rat und der weltlichen Gerichtsbarkeit vorgeführt wird. Während sich die Juden einig sind, dass er zum Tode verurteilt werden soll, hält Pilatus ihn für unschuldig.
Um einen Aufruhr zu vermeiden, und weil das Gerücht umgeht, dass Jesus die Macht an sich reißen wolle, verurteilt Pilatus ihn zum Tod. Die Hinrichtung wird so grausam dargestellt, wie die Bibel und Historiker diese überliefern. Am Ende haben die römischen Soldaten ihr Handwerk getan, die Gekreuzigten sind tot.
Die hohen Priester tragen Bedenken vor Pilatus, dass die Anhänger von Jesus dessen Leiche stehlen könnten um zu behaupten, er sei auferstanden. Das zu verhindern ist der Auftrag an den Tribun Clavius.
Clavius überzeugt sich von der ordnungsgemäßen Durchführung der Hinrichtung, bemerkt aber auch einige außergewöhnliche Randerscheinungen. Den Befehl zur Bewachung des Grabes gibt er an zwei Wachleute weiter. Am übernächsten Tag ist das Grab leer, der Stein vom Eingang entfernt, die Siegel gebrochen und die Seile zerrissen.
Nun beginnt die Aufklärung der Ereignisse gleich einem Kriminalfilm. Clavius entdeckt immer mehr Ungereimtheiten. Die Anhänger des Hingerichteten bezeugen trotz Drohungen, ihn lebend gesehen zu haben. Sie zeigen keine Angst vor Repressalien der römischen Besatzung. Sie strahlen eine fröhliche Ruhe aus, die dem rauen Umfeld widerspricht.
Schließlich machen die Spione des Clavius das Versteck der Anhänger aus. Er findet sie und trifft auf den lebendigen Jesus. Das verändert seine Einstellung endgültig, er wird zu einem heimlichen Nachfolger dieses Jesus. Er wandert mit den Jüngern nach Galliläa und begegnet dort erneut Jesus, bevor dieser im Licht des Himmels verschwindet.
Der Film „Auferstanden“ lief 2016 um Ostern in den Kinos. Er erhitzt die Gemüter und erhält deutliche Kritik aus der christlichen Ecke, ebenso von denjenigen, die biblische Erzählungen nicht für wahr halten.
Die bibeltreuen Christen ereifern sich, dass die Überlieferung der Evangelisten mit Fiktion vermischt wird. Die Gegner bemängeln, dass der Film keinen Zweifel an der Wahrheit der biblischen Schilderungen lässt.
Persönlich kann ich beide Positionen nachvollziehen. Der Film ist nicht mit dem Anspruch angetreten, historisch oder biblisch korrekt zu sein. Er zeigt die Begebenheiten um Ostern aus einem neuen Blickwinkel, der reine Spekulation ist. Dabei wird die Geschichte aber so erdacht, dass sie weder theologischen noch historischen Erkenntnissen widerspricht. Mich überzeugt die Story. Im Gegensatz zu vorherigen Bibelfilmen ermutigt der Film zum Mitdenken, denn kein Zuschauer kann sich darauf zurückziehen, dass er die Handlung kennt.
Fazit: ein interessanter Film um die biblische Ostergeschichte abseits der bekannten Überlieferung. Am Ende etwas zu platt christlich. Wenn man nicht vergisst, dass es sich um Fiktion handelt, zeigt „Auferstanden“ eine spannende Perspektive. Insgesamt gut.
Titel | Auferstanden |
Medium | Blue-Ray Disc |
Dauer | 107 Minuten |
Format | 21:9 verkleinert auf 16:9 |
Sprachen | Deutsch, Englisch, Französisch |
Altersfreigabe | ab 12 |
Veröffentlicht | 2016 |
Schauspieler | Joseph Fiennes, Tom Felton, Peter Firth, Cliff Curtis, Maria Botto |
Regie | Kevin Reynolds |