Kevin Flynn hängt in Computer-Spielhallen ab, da er seinen Job als Programmierer bei ENCOM verloren hat. Die Verkaufsschlager dieser Firma stammen ursprünglich von ihm, aber Ed Dillinger hat sich diese angeeignet und wurde dadurch zum Chef des Unternehmens. Flynn möchte die Beweise für seine Urheberschaft aus dem Firmencomputer auslesen. Er begibt sich dazu mit zwei Freunden, die noch bei ENCOM angestellt sind, auf das Betriebsgelände.
An einem Computerterminal sitzend, wird er vom sogenannten Master Control Programm ausgemacht und mittels eines Laserstrahls desintegriert, so dass er aus der realen Welt verschwindet und stattdessen als reines Datenpaket innerhalb des Großrechners existiert. Dort trifft er auf andere Programme, die allesamt als humanoide Wesen dargestellt sind, unter anderem auf “TRON”, das Programm was zur Aufdeckung des Geheimnisses und zur Kontrolle über das allmächtige MCP dienen soll.
In einigem nicht ganz authentischen Fachkauderwelsch wird erklärt, dass es in der Firma Änderungen am Rechtekonzept gab und dass die Mitarbeiter einer bestimmte Benutzergruppe nun keinen Zugriff auf das System mehr erhalten. Die Idee der drei Freunde ist daher, das Programm TRON aus einer anderen Berechtigungsstufe heraus zu starten und sich damit wieder Zugriff auf das MCP (aus heutiger Sicht: Betriebssystem) zu verschaffen.
Die Handlung ist einfach gestrickt, die Schauspieler oft eher flach und eintönig, trotzdem erlangt dieser Film absoluten Kult-Status. Es ist wohl der erste Film, dessen Darstellung mehrere Minuten Computer Generated Imagery, also Rechnergenerierte Bildszenen enthält. Die Szenen wurden auf einem PDP-10 Großrechner gerechnet und als Einzelbilder mit den Schwarzweiß-Aufnahmen der Schauspieler gemischt. Die Färbung erfolgte nachträglich auf den zusammengefügten Einzelbildern. Der Film gilt als Meilenstein in der Geschichte der Computeranimation.
Fazit: Faszinierend – weniger wegen des Inhalts als wegen der grafischen Darstellung. Für Technikfreaks ein Muss, für Andere eine etwas flache Abendunterhaltung. Insgesamt gut.
Medium | 2 DVDs (Deluxe Edition) |
Dauer | 92 Minuten |
Format | 21:9 auf 16:9 verkleinert |
Sprachen | Deutsch, Englisch, Italienisch |
Altersfreigabe | ab 12 |
Veröffentlicht | 1982 |
Regie | Steven Lisberger |
Schauspieler | Jeff Bridges, David Warner |
Diese Filmbeschreibung ist Teil meiner Reihe über sogenannte Hacker-Filme, das sind Filme, in denen Computereinbruch und kreative Techniknutzung eine gewisse Rolle spielen oder sogar zum Hauptthema erhoben werden. Ich beschäftige mich mit der Darstellung dieser digitalen Subkultur aus privatem und beruflichem Interesse. Häufig sind die technischen Details haarsträubend unrealistisch und durch Effekte dargestellt, die allein der Dramaturgie dienen, nicht dem Verständnis der Technik. Die Sammlung “Hacker-Filme” wird am Ende über 40 Einträge umfassen.