DVD Cover: Eagle Eye

Was passiert, wenn eine künstliche Intelligenz ihren eigenen Willen entwickelt? Wer steuert die Maschinen, die alles steuern können? Wie begrenzt man die Macht der Computer?

Inhalt

Das amerikanische Militär entwickelt einen Supercomputer, der mit künstlicher Intelligenz Bilder, Videos und Daten aus verschiedenen Quellen zusammenführt. Die Ergebnisse werden ausgewertet, um ein möglichst vollständiges Bild über eine Person zu bekommen.

Doch im Film geht es nicht um einzelne Menschen, sondern um die komplette Bevölkerung. Die Maschine bewertet die gesammelten Daten, warnt vor ungewollten Entwicklungen und beurteilt unklare Situationen. Sie gibt sogar Handlungsempfehlungen ab und schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass ein kritisches Ereignis eintritt.

Als ein Aufklärungsteam im Nahen Osten einen lang gesuchten Terroristen ausmacht, beginnt eine komplexe Handlungskette. Da auch Zivilisten anwesend sind, empfiehlt die Maschine mit 51% Sicherheit, einen geplanten Angriff nicht durchzuführen, aber der Befehlshaber setzt sich darüber hinweg.

Die KI folgert, dass diese Person mit seiner Entscheidung einen Verstoß gegen die amerikanische Verfassung begangen hat und somit als Staatsfeind zu behandeln ist. Ein militärischer Wissenschaftler will das stoppen, doch ab hier entwickelt die Maschine ein Eigenleben.

Scheinbar unbeteiligte Personen werden in die Handlung einbezogen und bekommen Aufträge, gesteuert durch Erpressung und unterstützt durch Beeinflussung digitaler Steuersysteme.

Zunächst bekommt der Zuschauer den Eindruck, eine Person steckt dahinter und ein genialer Hacker steuert die digitalen Anlagen. Die Wahrheit kommt nur schrittweise ans Licht.

Natürlich darf ein Showdown typisch amerikanischer Machart nicht fehlen, ebenso wie die Ehrung der Helden, die am Ende viele Menschenleben und den Staat gerettet haben.

Bewertung

Der Film ist zunächst eine actiongeladene Erzählung im Militär- und Geheimdienstumfeld. Der Spannungsbogen wird gut gehalten und als Betrachter kann man mehrmals die Bewertung der Hauptfiguren ändern.

Meine Sympathien gelten der Mutter, die alles tun will, um ihren Sohn zu retten, und doch zweifle ich mitunter, ob sie nicht eine von den Bösen ist.

Der Film ist absolut geeignet, die Wissenschaftsethik um den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Verbrechensbekämpfung zu diskutieren. Die Vorteile liegen zunächst auf der Hand. Doch kann sich das jeweils schnell wandeln. Der Mensch muss feststellen, dass es so etwas wie eine absolute, unparteiische Ethik oder Moral nicht gibt. Die Maschine muss immer mit einem Regelwerk beginnen.

Natürlich setzt dieser Film voraus, dass die künstliche Intelligenz aus dem gegebenen Regelwerk (hier: die amerikanische Verfassung) neue Schlussfolgerungen ziehen kann. Und ebenso scheint es selbstverständlich, dass die Maschine ab einem gewissen Punkt dazu übergeht, sich selbst zu schützen und zur eigenen Verteidigung auch Menschen zu verletzen oder töten.

Ob eine KI eines Tages diesen Entwicklungsschritt gehen kann, darüber sind sich die Wissenschaftler noch uneins. Es lohnt sich jedoch, frühzeitig über diese Themen nachzudenken und Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, die der Maschine Einhalt gebieten kann.

Für mich ein gelungener Film in mehrfacher Hinsicht: Ein anregender Actionfilm ohne allzu brutale Gewaltdarstellung, eine tiefgehende Betrachtung über Wissenschaftsethik und ganz nebenbei noch eine kleine Liebesgeschichte.

Fazit

Der Film Eagle Eye betrachtet die Ergebnisse, wenn totale Überwachung von einer künstlichen Intelligenz durchgeführt wird. In guten Actionszenen wird die Dramatik dargestellt, mit der die Maschine ihre eigenen Schlussfolgerungen konsequent durchsetzt. Auch wenn dieser Film kein klassischer Hackerfilm ist, nehme ich ihn in meine Auflistung mit auf, weil er den Betrachter lange im Unklaren lässt, wer die digitale Manipulation tatsächlich durchführt. Insgesamt bewerte ich das Werk gut, mit Abstrichen bei der Logik und der Realitätsnähe.

Bewertung: 4 Sterne
TitelEagle Eye – Ausser Kontrolle
MediumDVD
Dauer113 Minuten
Format21:9 reduziert auf 16:9
SpracheDeutsch
Englisch
Türkisch
Altersfreigabeab 12 Jahre
Veröffentlichung2009
RegieD. J. Caruso
SchauspielerShia LaBeouf
Michelle Monaghan
Rosario Dawson
Billy Bob Thornton

Diese Filmbeschreibung ist Teil meiner Reihe über sogenannte Hacker-Filme, das sind Filme, in denen Computereinbruch und kreative Techniknutzung eine gewisse Rolle spielen oder sogar zum Hauptthema erhoben werden. Ich beschäftige mich mit der Darstellung dieser digitalen Subkultur aus privatem und beruflichem Interesse. Häufig sind die technischen Details haarsträubend unrealistisch und durch Effekte dargestellt, die allein der Dramaturgie dienen, nicht dem Verständnis der Technik. Die Sammlung “Hacker-Filme” wird am Ende über 40 Einträge umfassen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert