Wer glaubt, humorvolle Wortspiele, Halbsätze, sowie verbale Irreführungen seien eine Erfindung der Komiker und Satiriker der Gegenwart, der sollte sich das eine oder andere Werk von Karl Valentin zu Gemüte führen.

In der Originalausgabe von 1938 finden sich kurze Texte, Bühnenstücke und einzelne Zitate des bayerischen Künstlers. Gerne berichtet er von belanglosen Alltäglichkeiten, die in einer Reflexion oder einem Zwiegespräch problematisiert werden.

Eine weitere Form seines sehr speziellen Humors ist die Vertauschung von Sinneseindrücken sowie die Beendigung eines Satzes durch unvermittelten Themenwechsel.

Gerne würde ich hier einige Beispiele bringen, aber selbst im siebzigsten Jahr nach dem Tode des Autors lassen die Erben die Wiedergabe (auch kurzer) Zitate im Internet als Urheberrechtsverstoß ahnden.

Wie soll man also Wortwitz tradieren, den man nicht zitieren darf? Karl Valentin würde dazu vermutlich sagen: „[…]“

Fazit: Wer ein Exemplar der Originalausgabe findet und der deutschen Schreib- und Druckschrift mächtig ist, findet darin eine große Portion eigenwilligen Humors. Ich kann gut erkennen, welche Autoren, Satiriker oder Standup-Comedians sich durch dieses Vorbild inspirieren lassen.

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