Eine ältere Dame geht in einem Lebensmittelgeschäft Milch kaufen und wird dabei von niemandem weiter beachtet. Dabei handelt es sich um die ehemalige britische Premierministerin Margret Thatcher, die in dieser unscheinbaren Alltagssituation gezeigt wird.
Mit dem Film “die eiserne Lady” gelingt der britischen Regisseurin Phyllida Lloyd eine ganz besondere Biographie der Margret Thatcher. Ohne falsche Scheu wird über deren Demenz im Alter berichtet. Stück für Stück wird ihr Lebensbild zusammengesetzt aus einzelnen Erinnerungen, die ihr in ihrem Alltag als verwirrte Rentnerin begegnen. In ihren Halluzinationen kommuniziert sie dabei immer wieder mit ihrem längst verstorbenen Ehemann. Sie lässt ihre Jugend, ihre Vermählung, ihren politischen Aufstieg und ihren schweren Kampf um die Macht revue passieren.
So erschließt sich dem Zuschauer ein umfassendes Bild, das wie ein Puzzle zusammengefügt wird. Immer wieder sieht man Thatcher in der Gegenwart als alte Dame, die trotz ihrer Erkrankung begreift, dass ihr Gatte nicht mehr da ist und sich nun auch von den alten Erinnerungsstücken verabschiedet. Gerade durch diese unverblümte Darstellung als ganz normaler Mensch wird ihr Vermächtnis als Bürgerliche hoch gehalten, die eben letztlich “nur” eine gewählte Volksvertreterin war.
Die Schauspielerin Meryl Streep vermag wieder einmal, eine besondere Rolle glaubhaft umzusetzen und in die Haut einer wichtigen Person zu schlüpfen. In meinen Augen ist ihr dies sehr gut geglückt.
Fazit: Dem Film gelingt eine würdevolle Darstellung einer politischen Persönlichkeit, in der auch Verfall und Demenz nicht verschwiegen werden, ohne dabei peinlich zu werden. Sehenswert.
Medium | DVD |
Dauer | 105 Minuten |
Format | 21:9 auf 16:9 verkleinert |
Sprachen | Deutsch, Englisch |
Altersfreigabe | ab 6 |
Veröffentlicht | 2012 |
Regie | Phyllida Lloyd |
Schauspieler | Meryl Streep |