Bis heute gilt der „Messias“ von Händel als eines der größten Meisterwerke der Musikgeschichte. Die Vorgeschichte und das Entstehen dieses epischen Oratoriums beschreibt Stefan Zweig als viertes von fünf Kapiteln seines Buches „Sternstunden der Menschheit“. Die hier vorliegende Ausgabe enthält nur jenes Kapitel, angereichert mit Gemälden von William Turner.
Im 18. Jahrhundert gilt ein Schlaganfall als Todesurteil – so auch bei Georg Friedrich Händel, der im Alter von 52 Jahren von seinem Arzt als hoffnungsloser Fall aufgegeben wird. Der Vorfall geschieht am 13. April 1737. Bei einer Kur in Aachen kämpft sich der Komponist wieder ins Leben zurück und überwindet die halbseitige Lähmung. Erst als er in der Kirche die Orgel spielen kann, kehrt er in seine Wahlheimat London zurück.
Von nun an schreibt er weniger Opern und widmet sich vermehrt Themen aus der Bibel, die er in Oratorien verarbeitet. In der Zeit ab 1740 versiegt erneut seine Schaffenskraft, diesmal wird Händel von einer Depression derart niedergedrückt, dass er nicht mehr kreativ arbeiten kann. Er ist überschuldet und verliert jeden Lebensmut. Der Dichter Charles Jennens, der bereits Texte für zwei Oratorien geschrieben hat, sendet ihm das Manuskript des „Messias“ mit der Bitte, dazu die Musik zu komponieren.
Während Händel den Entwurf liest, reißen ihn die Texte und Bibelzitate mit ungeheurer Wucht aus der Lethargie. In einem Anfall von Arbeitswut komponiert er wie in einem Rausch innerhalb von nur 23 Tagen sein Meisterwerk. Von da an ist seine Kreativität zurückgekehrt und er kann regelmäßig neue Oratorien erschaffen. Am 13. April 1742, exakt fünf Jahre nach dem Schlaganfall, wird „The Messiah“ in Dublin erstaufgeführt. Sämtliche Einnahmen aus der Aufführung spendet Händel für die Armen – ebenso in allen Folgejahren. Gott hat ihn gerettet und das Werk ist sein Dank dafür.
Im April 1759 ist es auch dieses Oratorium, für das Händel zum letzten Mal auf der Bühne steht. Er weiß, dass seine Stunde gekommen ist und wünscht sich, am Karfreitag zu sterben, dem 13. April 1759. Genau am genannten Tag verlässt ihn die Kraft und in den Morgenstunden des 14. April stirbt Georg Friedrich Händel im gesegneten Alter von 74 Jahren. Heute jährt sich dieses Datum zum 259. Mal. Zum Andenken an diesen unglaublichen Musiker und zur Ehre Gottes genieße ich heute eine Darbietung der Komposition „The Messiah“ während ich diese Zeilen schreibe. Auch ich glaube, dass Händel vom Allmächtigen persönlich inspiriert war, als er sein Meisterwerk komponierte.
Fazit: Das Büchlein „Hallelujah“ ist ein Extrakt aus Stefan Zweigs „Sternstunden der Menschheit“ und beschreibt die Entstehung von Georg Friedrich Händels „Der Messias“. Die Ausgabe ist ansprechend gestaltet und wird abgerundet durch eine CD mit Auszügen aus dem Oratorium, eingespielt vom Radiosinfonieorchester Berlin unter Helmut Koch. Ich empfehle das Buch zum selbst Genießen oder zum Verschenken.
Titel | Hallelujah! Georg Friedrich Händels Auferstehung |
Autor | Stefan Zweig |
Erschienen | 2018 bei St. Benno Verlag, Leipzig |
Auflage | 1. Auflage 2018 |
Format | Gebunden, 48 Seiten, mit Audio-CD |
DDC Klassifikation | 782.23 |
ISBN | 978-3-746251-42-4 |
Bezugsquelle (externer Link):
http://www.st-benno.de/shop/buch-und-cd-hallelujah-und-der-messias.html