Es ist nicht leicht, im deutschsprachigen Raum an zuverlässige Informationen über dezentrale digitale Währungen zu kommen. Nun ist ein umfassendes Buch zur Einführung für Laien erschienen. Der Österreicher Dr. Julian Hosp ist selbst Unternehmer in diesem Umfeld und vermittelt das nötige Fachwissen weitgehend ohne technischen Überhang.
Seit Herbst 2017 ist der Bitcoin erneut in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangt, weil die erste digitale Währung kurzfristig Höchststände von knapp über 20.000 US-Dollar erreicht hat. Seitdem beschäftigen sich auch konservative Investoren mit dieser Technik, da sie großes Potenzial als Wertanlage in Aussicht stellt.
Bislang waren es vorwiegend Informatiker und andere technisch interessierte Menschen, die sich für diese neue Rechnungseinheit begeistert haben. Aktuell scheint es vor allem die Gier zu sein, die zusätzliche Anhänger lockt. Doch was ist „Bitcoin“? Was ist die „Blockchain“, von der in Berichten zum Thema die Rede ist?
Darf jemand außerhalb von Staaten und Regierungen einfach eine Währung erfinden? Und warum ist es für das Konzept wesentlich, dass es keine Bitcoin-Zentralbank gibt?
Das Buch von Julian Hosp ist strukturiert aufgebaut. Er beginnt mit den Grundlagen über Geld und Währung, erklärt „Kryptographie“ und „Dezentralisierung“, die weiteren Standbeine des Bitcoin. Viele Kritikpunkte an der relativ jungen Idee werden genannt und zum Teil entkräftet. Zum Ende erläutert der Autor, warum er der Überzeugung ist, dass einige (wenige) der dezentralen digitalen Zahlungsmittel tatsächlich werthaltig sind und das Vertrauen der Besitzer verdienen.
Diese Zuversicht ist die Grundlage dafür, dass Bitcoin ein geeignetes Anlageobjekt ist. Trotzdem warnt Hosp vor den Risiken, die eine unerprobte Technologie mit sich bringt. Einer der Kritikpunkte ist, dass neue Währungen derzeit überwiegend zur Spekulation verwendet werden. Sie dienen noch selten zum Tausch gegen Waren und Dienstleistungen. Weil der Autor diesen Kritikpunkt aus der Welt räumen möchte, hat er das Unternehmen „Tenx“ mitbegründet, das Kreditkarten auf Basis von Blockchain-basierten Zahlungsmitteln herausgibt.
Hosp ist derart firm in der Materie, dass er nicht alle Punkte erreicht, die Laien nicht verstehen. Manche Begriffe sind im Buch genannt, bevor sie erläutert werden. Ein professionelles Lektorat könnte formale Mängel der Veröffentlichung abwenden. Die ersten Kapitel stürzen sich unvermittelt ins Thema, ohne den Leser vernünftig auf die jeweilige Fragestellung hinzuführen. Im Zusammenhang ist das zu verschmerzen, denn die Unklarheiten werden stets beseitigt. Kurze Einleitungen oder Überleitungen hingegen fördern den Lesefluss, das gelingt dem Urheber zum Ende der Veröffentlichung zunehmend besser.
Fazit
Das Buch „Kryptowährungen“ von Dr. Julian Hosp bietet eine verständliche Einführung in das Thema. Es beinhaltet die wirtschaftlichen und technischen Zusammenhänge von dezentralen digitalen Währungen. Alle nötigen Grundbegriffe werden verständlich erläutert, die Voraussetzungen zum Verstehen der Erklärungen sind erfreulich niedrig. Ich kann den Titel guten Gewissens für Laien empfehlen.
Das klingt wirkliich toll und für diejeningen, die sich richtig mit dem Thema auseinander setzen wollen, kann und ist dies sicherlich eine große Hilfe.