Erschütternde Wahrheit – ein Arzt gegen die amerikanische Football-Lobby

Dr. Bennet Omalu, Pathologe aus Nigeria, entdeckt bei seiner Arbeit degenerative Veränderungen an den Gehirnen zweier jung verstorbener Football-Stars. Er erkennt ein Muster und beginnt daraufhin, sich mit der NFL, der national football league anzulegen. Er möchte erreichen, dass die Spieler vor den Risiken und Gefahren ihres Sports gewarnt werden.

Es ist schon außergewöhnlich, wenn erfolgreiche Sportler ohne erkennbaren Grund im sozialen Abstieg versumpfen oder ihrem Leben selbst ein Ende setzen. Der afrikanischstämmige Arzt nimmt seine Arbeit in den USA sehr ernst und möchte selbst den amerikanischen Traum leben. Er erkennt veränderungen in den Gehirnen der Verstorbenen, die durch die Schläge und Gehirnerschütterungen während des Sports verursacht wurden. Als er den Zusammenhang versteht und gemeinsam mit anderen Medizinern in einer Fachzeitschrift publiziert, erwartet er zunächst Dankbarkeit. Er denkt, dass er eine gute Tat getan hat und dafür Zustimmung erntet.

Allerdings ist Football und die NFL in vielen amerikanischen Städten vor allem ein Wirtschaftsfaktor. So wird seine Forschung bestritten oder relativiert. Er wird zu einer Anhörung eingeladen, wo er dann aber doch nicht selbst reden darf. Auch ein dritter und vierter Fall kann die Situation nicht verbessern. Erst als ein Football-Star selbst verfügt, dass seine Leiche nach dem Tod für die Wissenschaft zur Verfügung stehen soll, kommt neue Fahrt in die Angelegenheit.

Der Film beruht auf einer wahren Geschichte. Es tut dem Film gut, dass er ohne übertriebenen Pathos auskommt, dass er nicht in einer Helden-Saga endet oder lediglich den amerikanischen Traum idealisiert. Vielmehr steht am Ende ein Sieg der Vernunft, der guten Argumente und des Mitgefühls. Dem Schauspieler Will Smith steht diese Charakter-Rolle gut und er konnte mich überzeugen.

Fazit: Ein Film mit einer David-gegen-Goliath-Handlung, durch und durch amerikanisch. Er lebt vom amerikanischen Traum, ohne diesen zu verherrlichen. Er lotet vorsichtig aus, wo die Grenzen von Geld, Macht und Begeisterung für den Sport sind. Absolut empfehlenswert!