DVD-Cover: Source Code

Im Körper eines fremden Menschen in einem fahrenden Zug kommt der Kampfpilot Colter Stevens zu Bewußtsein und sitzt einer hübschen Frau gegenüber. Er kann sich keinen Reim auf die Situation machen. Acht Minuten später wird der Zug von einer Bombe in die Luft gesprengt, es gibt keine Überlebenden.

Colter wacht in einem Raum auf, den er als Flugzeugkapsel wahrnimmt. Dort erfährt er, dass sein Erlebnis ein Auftrag war. Bevor er die Situation ganz erfassen kann, wacht er erneut im Körper des Fremden auf, wieder in der selben Situation und zur selben Zeit und erlebt die Minuten vor dem Anschlag ein weiteres Mal.

Nach mehrmaligem Hin und Her wird ihm klar, dass er selbst eigentlich schon tot ist, bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen, aber dass in einem Forschungsinstitut sein Gehirn mit den Informationen aus dem Gehirn des ebenfalls verstorbenen Zugreisenden verbunden ist. Seine Aufgabe besteht darin, den Attentäter zu identifizieren, da der in der Folge eine weitaus schwerere Terroraktion verüben wird.

Es gibt ein Happy End in beiden Handlungslinien und somit einen Erfolg, der weit über die Erwartungen der Wissenschaftler hinausgeht.

Der Film gehört in die Kategorie der Erzählungen mit alternativen Zeitlinien, mit der Besonderheit, dass sich der Protagonist an die wiederholten Erlebnisse erinnern kann. Rein wissenschaftlich betrachtet hat die Story massive Erklärungslücken, denn angeblich befindet er sich im Rahmen der Erinnerungen des Verstorbenen, kann aber im Verlauf Handlungen durchführen, die erheblich von dem Erlebten abweichen. Auch auf diesen Film bin ich aufmerksam geworden, weil er von mehreren Personen in Auflistungen von sogenannten “Hacker-Filmen” aufgenommen wurde. Die Besonderheit hier ist, dass sich der Geist des Akteurs wohl in einem digitalen Gerät, genannt “Source Code” befindet. Damit endet allerdings schon die Zugehörigkeit in dieses Sub-Genre.

Fazit: Der Film ist ein gelungener Thriller über Zeitlinien und Zeitschleifen. Er beinhaltet eine gute Kombination aus Emotion, Kriminalfall, Technologie, Mystery und Science-Fiction. Wenngleich kein Hacker-Film, so ist er doch sehr unterhaltend und kann auch zum Nachdenken über Technologie-Ethik anregen. Alles in allem gut.

 

Medium DVD
Dauer 89 Minuten
Format 16:9
Sprachen Deutsch, Englisch
Altersfreigabe ab 16
Veröffentlicht 2011
Regie Duncan Jones
Schauspieler Jake Gyllenhaal
Michelle Monaghan
Vera Farmiga

Diese Filmbeschreibung ist Teil meiner Reihe über sogenannte Hacker-Filme, das sind Filme, in denen Computereinbruch und kreative Techniknutzung eine gewisse Rolle spielen oder sogar zum Hauptthema erhoben werden. Ich beschäftige mich mit der Darstellung dieser digitalen Subkultur aus privatem und beruflichem Interesse. Häufig sind die technischen Details haarsträubend unrealistisch und durch Effekte dargestellt, die allein der Dramaturgie dienen, nicht dem Verständnis der Technik. Die Sammlung “Hacker-Filme” wird am Ende über 40 Einträge umfassen.

Dieser Film gehört eigentlich nicht in diese Liste, da er aber von vielen anderen so eingeordnet wurde, habe ich ihn aufgenommen, um diesen Widerspruch zu dokumentieren.


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