DVD Cover: Sneakers - die Lautlosen

Einbruch geschieht heute oft nicht mehr vor Ort mit grobem Werkzeug, Einbruch findet online statt. So wurde das schon 1992 in dem Film Sneakers – die Lautlosen dargestellt. Der Film beginnt mit einem Flashback, der eine Situation ca. 20 Jahre vor der eigentlichen Filmhandlung zeigt.

Zwei Studenten versuchen per Online-Betrug in Robin-Hood Manier einen Geldbetrag an eine Organisation zu überweisen. Einer wird geschnappt, einer kann entkommen. In der Gegenwart des Filmes treffen die beiden wieder aufeinander.

Der Protagonist Martin Bishop leitet ein Team von Spezialisten mit zwielichtiger Vergangenheit, die als Sicherheitsberater für Firmen deren Sicherheitslücken aufdecken. Er erhält einen Auftrag, eine Blackbox zu stehlen, den das Team schnell und effizient erledigt. Bevor sie die Beute übergeben, stellen sie jedoch fest, dass es sich um ein Universal-Entschlüsselungswerkzeug für Computercodes handelt. Sie geraten zwischen die Fronten aus Regierung und organisiertem Verbrechen.

Die Art und Weise der Darstellung von technischen Details zeigt, dass hier vor allem die Show-Effekte im Vordergrund standen, mit der informationstechnischen Realität hat das gezeigte auf weiten Strecken nichts gemeinsam. Während die eine Seite sich mit einem Akustik-Koppler mit dem Datennetz verbindet (das war 1992 schon nicht mehr Stand der Technik), besitzt die andere Seite einen Cray-Supercomputer in ihrer Firmenzentrale, den damals schnellsten und teuersten Rechner der Welt, den die Akteure ganz lapidar als Sitzgelegenheit missbrauchen.

Fazit: Am Ende ist und bleibt der Film ein ganz normaler Thriller, bei dem die Datentechnik nur den Anlass für das typische Verwirrspiel zwischen Gut und Böse liefert. Nette Unterhaltung für zwischendurch, mäßig empfehlenswert.

 

Medium DVD
Dauer 120 Minuten
Format 16:9
Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch
Altersfreigabe ab 12
Veröffentlicht 1992

Diese Filmbeschreibung ist Teil meiner Reihe über sogenannte Hacker-Filme, das sind Filme, in denen Computereinbruch und kreative Techniknutzung eine gewisse Rolle spielen oder sogar zum Hauptthema erhoben werden. Ich beschäftige mich mit der Darstellung dieser digitalen Subkultur aus privatem und beruflichem Interesse. Häufig sind die technischen Details haarsträubend unrealistisch und durch Effekte dargestellt, die allein der Dramaturgie dienen, nicht dem Verständnis der Technik. Die Sammlung “Hacker-Filme” wird am Ende über 40 Einträge umfassen.


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